Der Bahnhof Meimheim ist Teil der seit 1965
normalspurigen und 1994 endgültig aufgelassenen ursprünglichen
750mm-Schmalspurstrecke "Zabergäubahn". Er ist ein sog.
"
Württembergischer Einheitsbahnhof des Typs IIa. Er besaß neben
einem Kreuzungsgleis mit 150m Nutzlänge noch ein 140m langes
Ladegleis mit Gleiswaage, ein zweites 100m langes Ladegleis
jenseits der Ladestraße, sowie ein 50m Stumpfgleis mit Anschluß per
Rollbockgrube zur Feldbahn des Gaswerkes.
Heute ist das Bahnhofsgebäude selbst Sitz eines
Handwerkbetriebes. Die Schienen sind nicht demontiert worden, so
daß auch noch ein Prellbock des Ladegleises hinter dem Bahnhof ist
und über den ehemaligen Bahnsteig bewundert werden kann. |
The station Meimsheim is part of the
"Zabergäubahn", which was a 750mm narrow gauge line that was
rebuild as normal gauge line in 1965 and was put out of duty in
1994. It is a so called
"
Württembergischer Einheitsbahnhof of type IIIa. It had a track
for crossing and two tracks for freight loading. One was 140m, the
other on was 100m long. In addition it had a connection to a even
more narrow gauge track of the light railway of the gas plan by
using a carrier truck pit.
Today the main building is owned by a small handicrafts
enterprise. The tracks themself are not removed, so you can also
see a bumper stop behind the station, which can be reached via the
old platform. |
Rahmeninfos: Die Zabergäubahn
(Quelle:
Wikipedia:
Zabergäubahnbahn)
Am 28. August 1896 eröffneten die Königlich Württembergische
Staats-Eisenbahnen (KWStE) den Betrieb auf der Schmalspurbahn mit
einer Spurweite von 750 mm von Lauffen am Neckar bis Güglingen. Im
April 1901 wurde dann mit den Bauarbeiten für die Verlängerung der
Strecke bis Leonbronn begonnen, so dass diese Verlängerung am 18.
Oktober 1901 eröffnet werden konnte.
Der kleine Ort Leonbronn sollte allerdings ursprünglich nicht
Endstation der Bahnlinie bleiben. Statt dessen wünschten auch die
weiter westlich gelegenen Orte Sternenfels, Kürnbach,
Oberderdingen, Großvillars und Knittlingen einen Bahnanschluss, der
das Zabergäu mit Bretten verbunden hätte. Die Stadt Bretten
wiederum lag verkehrsgünstig an der Kreuzung der Württembergischen
Westbahn Stuttgart–Bruchsal mit der Kraichgaubahn
Karlsruhe–Heilbronn. Schlussendlich befand aber die KWStE eine
westliche Verlängerung für nicht rentabel. Dafür begann die
Badische Staatseisenbahn noch nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Bau
einer Normalspur-Nebenbahn von Bretten nach Kürnbach. Da die
Deutsche Reichsbahn, die 1920 Nachfolger der Badischen
Staatseisenbahnen wurde, andere Prioritäten hatte, wurde der Bau
eingestellt. Aus diesem Grund gibt es in Knittlingen ein
Bahnhofsgebäude, das seine ursprünglich geplante Funktion bis heute
nie erfüllt hat, aber sogar den Bahnhofsnamen angeschrieben
zeigt. |
Da die Schmalspurbahn in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg nicht
mehr den modernen Anforderungen entsprach, richtete die Deutsche
Bundesbahn bereits ab 1954 einen parallelen Busverkehr ein und
dünnte den Fahrplan der Personenzüge entsprechend aus. Am 20. Juni
1959 kam es dabei zu einem sehr schweren Unfall mit 45 Todesopfern,
als ein voll besetzter Bahnbus bei Lauffen auf einem Bahnübergang
der Frankenbahn von einem Zug erfasst und 400 m mitgeschleift
wurde. In Folge dessen gründeten die Anliegergemeinden und die
heimische Wirtschaft die „Aktionsgemeinschaft Zabergäu“, die eine
Rückverlagerung des Verkehrs, die Modernisierung der Strecke und
die Umspurung durchsetzen konnte. Die Umbaumaßnahmen fanden
etappenweise zwischen dem 3. Mai 1964 und dem 25. Juli 1965 statt.
Durch den Umbau mit der gleichzeitigen Beseitigung vieler
Bahnübergänge konnte die Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h auf 60
km/h erhöht werden, dadurch verkürzte sich die Reisezeit zwischen
den Endpunkten von 69 auf 35 Minuten.
Am 25. Juli 1986 wurde der Personenverkehr eingestellt, am 25.
September 1994 auch der Güterverkehr. Seitdem ist die
Gleisverbindung zum Lauffener Bahnhof unterbrochen und die Strecke
offiziell stillgelegt. |