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Geologische Spuren im Neandertal EarthCache

Hidden : 2/25/2009
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

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Geocache Description:


Deutsche Version (English version below):

Dieser Earthcache führt Dich in das Neandertal und möchte Dir die geologischen Hintergründe näher bringen. Dazu wirst Du an vier interessante Stellen geführt, die Dir beispielhaft die Besonderheiten des Tals zeigen. Startpunkt Deiner Tour befindet sich an obiger Koordinate (Hinweis: natürlich könnt Ihr die Reihenfolge der Stationen verändern). Dort findest Du den Feldhofer Kalkofen, ein Ofen wie er beispielhaft für das Neandertal in der Blütezeit des Kalkabbaus angelegt wurde, sowie zwei Infotafeln. Lies sie Dir aufmerksam durch und beantworte die Frage (s.u.). Anschließend begebe Dich zu N51° 13.599 E6° 56.816 und mache dort ein Foto von Dir vor dem Rabenstein. Die nächste Station befindet sich in der Nähe bei N51° 13.578 E6° 56.890. Dort findest Du einige große Kalksteinbrocken. Erledige dort eine Aufgabe (s.u.). Leider lässt sich insbesondere die letzte Station nicht gut im Rahmen eines Spaziergangs mit den anderen verbinden. Aus diesem Grund ist jene bei N51° 14.001 E6° 57.994 nur ein freiwilliger Bonus, den ich Dir aber gerne ans Herz lege. Mache dort ein Foto von Dir vor der Faltung.

Das Neandertal

Das Neandertal, bis in das frühe 19. Jahrhundert überwiegend als das Gesteins bezeichnet, ist ein weitgehend unbebauter Talabschnitt der Düssel im niederbergischen Land auf dem Gebiet der Städte Erkrath und Mettmann, circa 10 km östlich von Düsseldorf gelegen. Es erlangte weltweite Berühmtheit durch den Fund fossiler Überreste eines Urzeitmenschen aus dem Pleistozän, der als Neandertaler Namensgeber dieser Spezies wurde.

Das Neandertal war früher eine knapp 1.000 m lange und etwa 50 m tiefe enge Schlucht im mitteldevonischen Kalkstein mit teils überhängenden Wänden, Wasserfällen, vielen kleineren Höhlen und großem Artenreichtum. In der Hügellandschaft des Niederbergischen, einer Fastebene mit eingeschnittenen Bachtälern, war ein derartig enges Felsental eine ungekannte, fremdartige Erscheinung , weshalb sie mitunter sogar mit der Via Mala verglichen wurde. Trotz zahlreicher erhaltener Naturstudien unter anderem von Schülern der Düsseldorfer Malerschule und einiger Fotografien früher Abbauzustände (das Neanderthal Museum zählt 150 bildliche Darstellungen]) liegt die damalige Topografie der Schlucht heute großenteils im Dunklen.

Im Neandertal wurde vermutlich bereits seit dem Mittelalter Kalkstein (devonischer Massenkalk) in geringen Mengen für die bäuerliche Kalkbrennerei abgebaut. So sind bereits aus den Jahren 1519 und 1672 Kalköfen beurkundet, von denen sich der ältere auf dem heutigen Gelände des ehemaligen Mannesmann-Kalkwerkes befand und der andere mit Namen Huppertsbracken als kulturgeschichtliches Denkmal 1986 restauriert wurde und heute an der Düssel oberhalb des Neandertales (zwischen den Höfen Thunis und Bracken) am Wegesrand zu besichtigen ist. Die Ruine des Feldhofer - oder Hatzfeld’schen Kalkofens befindet sich an der Braumüllerschen Düsselbrücke am Parkplatz "Am alten Kalkofen" (der Startpunkt der Tour).

War das Tal vom Bau der ersten westdeutschen Eisenbahnlinie von Düsseldorf nach Erkrath noch nicht unmittelbar betroffen (eröffnet 1838, 1841 bis nach Elberfeld erweitert), so veränderte der 1849 einsetzende industrielle Kalksteinabbau das Tal vollständig. 1854 wurde die „Actiengesellschaft für Marmorindustrie im Neanderthal“ gegründet, die den Kalkabbau in großem Stil vorantrieb. Kalk wurde nicht nur für Bauzwecke und die Stahl- und Kohleindustrie des Ruhrgebiets benötigt, auch die nahegelegene Eisenhütte in Hochdahl benötigte ihn als basischen Zusatzstoff für die Verhüttung. Etwa ein Jahrhundert lang prägte der Kalkabbau das Tal; erst 1945 wurde der Betrieb eingestellt.


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Feldhofer Kalkofen/lime kiln

Feldhofer Kalkofen (N51° 13.612 E6° 56.307)

Um Kalk nutzen zu können, musste er gebrannt werden. Dies geschah meist vor Ort in einem Kalkofen. 1820 gab die Gräfin von Hatzfeld den Bau eines modernen Kalktrichterofens in Auftrag.
Der Trichterofen hatte von Außen ein kubisches Aussehen. Die Grundfläche betrug 8 Meter im Quadrat bei einer Höhe von vier Metern. In seinem Inneren barg er einen aus Ziegelsteinen gemauerten Trichter mit einem oberen Durchmesser von drei Metern. Kalksteine und Steinkohle wurden abwechselnd von oben eingefüllt. Einmal in Brand gesetzt konnte der Trichterofen über viele Wochen in Betrieb gehalten werden. Bei 900 bis 1200° Celsius mussten die Kalksteine einige Zeit "durchglühen". An drei Stellen wies der Trichterofen gewölbeartige Öffnungen auf, über die der gebrannte Kalk kontinuierlich entnommen werden konnte. In dem Gewölbe musste der Kalk eine Woche lang abkühlen. Der gebrannte Kalk hatte fast die Hälfte seines Gewichtes verloren und lies sich jetzt leicht zerschlagen und abtransportieren.

Der Feldhofer Kalkofen ist einer dieser Kalköfen. Schaue Dir seine Reste an und lese die Infotafel. Nutze sie um herauszufinden, was beim Kalkbrennen geschieht.

Tipp: Gegenüber dem Parkplatz können an der angewitterten Wand Fossilien beobachtet werden. Mit etwas Fantasie kann man auch Rippelmarken, sozusagen fossiler Meeresstrand, erkennen.


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Rabenstein

Der Rabenstein (N51° 13.599 E6° 56.816)

Von den ursprünglichen Kalkfelsen war nach dem großen Kalkabbau im Neandertal nichts mehr zu sehen, da sämtliche Gesteinsformationen und Höhlen innerhalb von weniger als 100 Jahren dem Abbau zum Opfer gefallen waren. Nur der sogenannte Rabenstein ist übrig geblieben. Vor diesem Hintergrund ist der Rabenstein der einzige "Zeuge" für die Tatsache, dass die Düssel diesen Abschnitt in einem tiefen, klammartigen Taleinschnitt, dessen Talboden bei höherem Wasserstand vollständig überflutet war, durchzog. 1926 wurde eine Tafel angebracht, die an den Fund des Neandertalers durch Johann Carl Fuhlrott erinnert.
Mache hier ein Foto von Dir.


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Kalksteine (N51° 13.578 E6° 56.890)

Gegenüber des Rabensteins befindet sich die Einfahrt zum heute noch übrig gebliebenen Kalksteinbruch. Rechts neben der Einfahrt findest Du einige große Kalksteinbrocken. Messe hier die Höhe des größten Steines.

Als Kalkstein werden Sedimentgesteine bezeichnet, die ganz überwiegend aus dem Stoff Calciumcarbonat (CaCO3) in Form der Mineralien Calcit und Aragonit bestehen. Kalkstein ist ein äußerst variables Gestein; das betrifft sowohl seine Entstehung als auch seine Eigenschaften, das Aussehen und die wirtschaftliche Verwendbarkeit. Es gibt daher innerhalb der Geologie eine eigene Fachrichtung, die Karbonatsedimentologie, die sich ausschließlich mit der Entstehung und den Eigenschaften der verschiedenen Kalksteintypen befasst. Der größte Teil aller Kalksteine ist biogener Entstehung (von Lebewesen abgelagert), es gibt aber auch chemisch ausgefällte und klastische Kalksteine. Sie besitzen eine enorme wirtschaftliche Bedeutung als Rohstoff für die Bauindustrie und als Naturwerkstein. Des Weiteren sind solche Lagerstätten Speichergestein für Erdöl und Erdgas.


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Faltung/fold

Bonus: Faltung (N51° 14.001 E6° 57.994)

Die hier aufgeschlossenen Kalkschichten sind anders als die massigen Kalke im Neandertal. Es handelt sich hier um so genannte Plattenkalke, die ihren Namen ihrer plattigen, bankigen Struktur verdanken. Diese sind vermutlich in einem Lagunenbereich des devonischen Meeres abgelagert und später im Zuge der Heraushebung des Rheinischen Schiefergebirges durch seitlichen Druck zusammengepresst und aufgewölbt worden. Der so entstandene Sattel wird von den Geologen als Antiklinale (im Gegensatz zur Synklinale) bezeichnet. Bemerkenswert ist hier die spitze Form der Aufwölbung. Als freiwilliger Bonus mache hier nochmals ein Foto von Dir vor der Faltung.

Um diesen Earthcache zu loggen, erfülle bitte folgende Aufgaben:

  • Beantworte an der Startkoordinate folgende Frage und schicke mir die Antwort per Mail: Was geschieht beim Kalkbrennen?
  • Mache bitte freiwillig ein Foto von Dir vor dem Rabenstein bei N51° 13.599 E6° 56.816. Falls du alleine bist, reicht auch ein Foto von deinem GPS mit lesbaren Koordinaten.
  • Messe bei N51° 13.578 E6° 56.890 die Höhe des größten Kalksteinbrockens und sende mir das Ergebnis per Mail. Im Sommer wegen starkem Bewuchs nicht erforderlich!
  • Bonus (freiwillig): Mache bitte ein Foto von Dir vor der Faltung bei N51° 14.001 E6° 57.994. Falls du alleine bist, reicht auch ein Foto von deinem GPS mit lesbaren Koordinaten.

Weitere Infos zum Thema können auf folgenden Links gefunden werden:

Wikipedia-Artikel über das Neandertal


English version:

This earthcache guides you through the Neandertal and would like to give you an understanding of the geological backgrounds of this area. Therefore you will be directed to four different, interesting locations. Start your walk at the above coordinates. There you will find several information boards, which give you some information about the old lime kiln. Answer the first question and afterwards go to N51° 13.599 E6° 56.816. Take a photo of you there in front of the Rabenstein. Than go to N51° 13.578 E6° 56.890, where you will find a lot of big limestones. At this point perform your second task. As a bonus you can now go to the last station at N51 14.001 E6 57.994.

The Neandertal

The Neandertal is a small valley of the river Düssel in the German Federal State of North Rhine-Westphalia, located about 12 km (7.5 mi) east of Düsseldorf, the capital city of North Rhine-Westphalia. The valley belongs to the area of the towns Erkrath and Mettmann. In 1856, the area became famous for the discovery of Neanderthal 1, the first specimen of Homo neanderthalensis to be found.

The Neandertal was originally a limestone canyon widely known for its rugged scenery, waterfalls and caves. However, industrial mining during the 19th and 20th centuries removed almost all of the limestone and dramatically changed the shape of the valley. It was during such a mining operation that the bones of the original Neanderthal man were found in a cave. Neither the cave nor the cliff in which it was located exist anymore.

During the 19th century the valley was called Neandershöhle (Neander's Hollow), and after 1850 Neanderthal (Neander Valley). It was named after Joachim Neander, a 17th-century German pastor. Neander is the Greek translation of his family name Neumann — both names meaning "new man". He lived nearby in Düsseldorf and loved the valley for giving him the inspiration for his compositions. Former names of the gorge were Das Gesteins (The Rockiness) and Das Hundsklipp (Cliff of dogs, perhaps in a sense like "Beastly Cliff").

In 1901 an orthographic reform in Germany changed the spelling of Thal (valley) to Tal. The scientific names like Homo neanderthalensis or Homo sapiens neanderthalensis for Neandertal man are not affected by this change, because the laws of taxonomy retain the original spelling at the time of naming. The railway station nearby still carries the name Neanderthal, because the railway was built in 1879.

More bones were found in 1999 after investigation of the ground at the site of the cliff cave, which had been destroyed 150 years before.


Feldhofer lime kiln (N51° 13.612 E6° 56.307)

The Feldhofer lime kiln is one of the several old lime kilns which could be found in the Neandertal. A lime kiln is a kiln used to produce quicklime by the calcination of limestone (calcium carbonate). The chemical equation for this reaction is: CaCO3 + heat ? CaO + CO2
This reaction takes place at 900°C (at which temperature the partial pressure of CO2 is 1 atmosphere), but a temperature around 1000°C (at which temperature the partial pressure of CO2 is 3.8 atmospheres) is usually used to make the reaction proceed quickly. Excessive temperature is avoided because it produces unreactive, "dead-burned" lime.



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Rabenstein (N51° 13.599 E6° 56.816)

The Rabenstein is a huge cliff which gives you an impression how this valley looked over 100 years ago before the limestone exhaustion began. Take a photo of you in front of the Rabenstein.

Limestones (N51° 13.578 E6° 56.890)

Here you find a lot of big limestones. Limestone is a sedimentary rock composed largely of the mineral calcite and often contains variable amounts of silica in the form of chert and/or flint, as well as varying amounts of clay, silt and sand as disseminations, nodules, or layers within the rock. The primary source of the calcite in limestone is most commonly marine organisms. These organisms secrete shells that settle out of the water column and are deposited on ocean floors as pelagic ooze or alternatively are conglomerated in a coral reef (see lysocline for information on calcite dissolution). Secondary calcite may also be deposited by supersaturated meteoric waters (groundwater that precipitates the material in caves). This produces speleothems such as stalagmites and stalactites. Another form taken by calcite is that of oolites (oolitic limestone) which can be recognized by its granular appearance. Limestone makes up about 10% of the total volume of all sedimentary rocks.

Determine the height of the biggest limestone you can find here.



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Faltung/fold

Bonus: Fold (N51° 14.001 E6° 57.994)

The term fold in general is used in geology when one or a stack of originally flat and planar surfaces, such as sedimentary strata, are bent or curved as a result of plastic (i.e. permanent) deformation. Synsedimentary folds are those due to slumping of sedimentary material before it is lithified. Folds in rocks vary in size from microscopic crinkles to mountain-sized folds. They occur singly as isolated folds and in extensive fold trains of different sizes, on a variety of scales. Folds form under varied conditions of stress, hydrostatic pressure, pore pressure, and temperature - hydrothermal gradient, as evidenced by their presence in soft sediments, the full spectrum of metamorphic rocks, and even as primary flow structures in some igneous rocks. A set of folds distributed on a regional scale constitutes a fold belt, a common feature of orogenic zones.

As a bonus take a picture of you in front of the fold.

To log this earthcache, perform the following tasks:

  • Answer at the starting point the following question: how does a lime kiln work?
  • Please take optional a photo of you in front of the Rabenstein at N51° 13.599 E6° 56.816. If you are there without any help, you can take a photo of your GPSr with readable coordinates instead.
  • Determine the height of the biggest limestone at N51° 13.578 E6° 56.890. Send me your result!
  • Bonus (optional) Take a photo of you in front of the fold at N51° 14.001 E6° 57.994. If you are there without any help, you can take a photo of your GPSr with readable coordinates instead.


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