2. E
r n e t t h ä l c h e n,
dessen
oberer und höherer Theil Ernet, und vornen dabei Heidenburg, der
untere oder Wiesenplan Alm, Almend, Gemeindegut heißt. Sei mir
gegrüßt, du liebes vielgesegnetes, trauliches Thal! Wer einen
stillen Kummer im Busen trägt, oder wer der leidigen Welt satt ist,
der komme hierher und entschütte sich in deinen verschwiegenen
Schoos! Wie viele Wege durchkreuzen sich hier und bieten einander
die hand durch Zwischenwege! Der erste, ganz linke, entführt uns
der menschlichen Gesellschaft in die dunklen Schauer des
Burghardtes. Der zweite recht anmutig bis zu dem Schlagbaum, der
dritte und vierte und fast jeder folgende nach dem Langenhardt.
Über der verschütteten Heidenburg und ihrem Feldlager, über den
rothen Sandsteingruben und dem fast ganz gefällten Fohrenwäldchen
breitet sich eine köstliche Aussicht und Fernsicht. Aber der
Einsame will sich vielleicht jetzt nicht dorthin versteigen, ihn
zieht mehr das, ebenfalls einsame, weiße wäldin'sche
Gartenhäuschen, auf jenem kostbaren Rebhügel im vorderen Ernet, an.
Hat sich hier sein Auge gelabt, so wird ihm noch eine andre Labung
geboten, es ist wiederum ein vorzüglicher Quell, ein Quell, aus dem
auch Schwerkranke, man merke wohl, neues Leben schöpfen. Man sucht
ihn am besten auf dem hohen trocken liegenden Ernetweg. man kann
ihn zwar auch leicht entdecken, wenn man auf dem weißen Pfad durch
die grüne Alm an dem Bächlein fortwandelt; und es wird dem
Lustwandelden immer heimlicher und innerlich wohler dabei; aber
schon gegen den Weiher hin, vor welchem das Bächlein nicht ferne
entspringt, feuchtet der Boden.
Zu
einem flüchtigen Abendgang dient das niedliche und enge
Schlossergäßchen, es zieht an dem ansehlichen scholder'schen Garten
vorüber, dessen vielseitige Aussicht ein große Ergötzung anbeut und
schlängelt sich bis an den Weyerweg hin; dem letzteren viel zu
wenig gewürdigten, ragt, wie ein unter Bäumen verstecktes Schloß,
gegenüber die, mit Biergärten erfüllte, lebenrauschende Schanz. Der
so eben genannte scholder'sche Garten liegt noch in dem
Schadlohngebiet, daß sich über den Berg nach dem Burghart hin
fortsetzt.
Originaltext aus "Die
Naturherrlichkeit von Lahr und Umgebung" von Chr. L. Fecht, Dekan
in Lahr 1846
In
diesem 36-seitigen Bändchen stecken zahlreiche naturherrliche
Beschreibungen,
die ich
der pioniergeistigen Aufmerksamkeit der Cacher-Gemeinde in
zweckdienlichem Maße
und in
angemessener Form darzureichen gedenke.
Der für Herrn Dekan Fecht noch unbekannte
Gedenkstein erinnert an den Orkan Lothar im Jahre 1999.
Es sieht jedoch so aus, als hätte seit 1999 der
Sturm noch wenigstens einmal einiges durcheinander gewürfelt?
Für den Rückweg vom Final
zur Park-Koordinate gibt es einen anderen, recht direkten
Weg.
Dieser beginnt bequem und
breit, verengt sich aber nach unten immer deutlicher zu einem
Fußpfad.
Er führt oberhalb von
kleinen Steinbrüchen entlang und ich würde bei Nacht und Sturm
unbedingt davon abraten.