Hier nun wieder ein wohl doch nicht so ganz einfacher Mystery in Sachen Kryptologie
Cache-Serie Kryptologie - Teil XIV (die VIII und IX kommen später!) - hier: Steganographie - hier: Semagramme
Zur Serie gehören außerdem bisher:
- Teil ZERO - POLYBIUS-Code GC1MVFV - Kantors Ruh' in Augustusburg
- Teil ZERO - A - Flaggensignale GC1REMG - Zschopau-Badespaß in Kunnersdorf
- Teil ZERO - B - Lochstreifen GC1WT6W - Konrad Zuses Erbe in Bautzen
- Teil ZERO - C - Hieroglyphen GC1XWB4 - Lernschwester Linda in Chemnitz
- Teil I - Verschiebechiffre GC1MHHT - Bin's Zentrum ... in Chemnitz
- Teil II - CÄSAR-Chiffre mit Keyword GC1MHK3 - Franzosenfriedhof in Augustusburg
- Teil III - VIGENERE-Chiffre mit Zahlenmustern GC1MK6Y - DELTA LIMA ZERO GOLF YANKEE MIKE in Flöha
- Teil IV - VIGENERE-Chiffre mit Keyword GC1MPAG - Napoleons langer Arm ... in Flöha
- Teil V - PLAYFAIR-Chiffre mit Keyword GC1MMNA - Prinz Lieschen nahe Augustusburg
- Teil VI - Rotor-Verschlüsselungsmaschinen - die ENIGMA-Chiffre mit Spruchschlüssel GC1MT8Q - Nie gab's so wenig ... in Augustusburg
- Teil VII - Textseiten-Chiffre GC1PF14 - Schwedenlöcher bei Flöha
- Teil X - Geheimnachrichten ohne Schlüsselaustausch GC1N207 - ... da haut's die Miez vor'n Baum!!! in Erdmannsdorf
- Teil XI - Gartenzaun-Transpositionschiffre GC1N4KW - Der Roland zu Chemnitz in Chemnitz
- Teil XII - Sägezahn-Transpositionschiffre GC1NVK8 - Märchenhaftes in Augustusburg in Augustusburg
- Teil XIII - Rotationsschablonen-Chiffre GC1NT88 - Villa derer von Einsiedel in Flöha
- Teil XV - Matrixchiffre I. GC1WN2T - Hennersdorfer Originale in Hennersdorf
- Teil XVI - Dr. Richard-Sorge-Code GC2FF31 - ... hoch über'm Höllengrund in Falkenau
- Teil XVII - VERNAM-Chiffre GC24W0H - Kleinbahn Hetzdorf - Eppendorf - Großwalthersdorf in Hetzdorf
- Teil XVIII - Reine Steganographie GC3CZGK - ... hier seh' ich rot! in Erdmannsdorf
Zum Geleite: die oben genannten Koordinaten sind nur Fake-Werte und haben mit dem Cache selbst nur wenig zu tun (was man sich aber sicher auch schon denken konnte)
1. Informationen zum Stauklappenwehr Flöha-Plaue
Worte des Veriensvorsitzenden des Kanaspoertvereins Flöha 1928 e. V. - Herrn Christian Rößler
Werte Bürger von Flöha-Plaue
Es war 5 vor 12, aber wir konnten es retten, das Stauklappenwehr an der Zschopau in Plaue.
Ein technisches Denkmal der Wasserbaukunst des vorigen Jahrhunderts kann auch weiterhin unseren Kindern und Enkeln von der Leistungsfähigkeit und dem Ideenreichtum der Erbauer seiner Zeit berichten Es wird Ortsbild prägend genannt und ist für die Bürger schlicht und einfach das Wahrzeichen von Plaue.
Mit den Hochwasserereignissen des Jahres 2002 wuchs die Besorgnis um die Funktion der automatisch arbeitenden Klappenantriebe und die Standsicherheit der Anlage. Eine teilweise unsachlich zu nennenden Debatte mancher Mitbürger, auch unter dem Deckmantel des Naturschutzes, trieben Forderungen zum Abbruch der alten Staustufe voran.
Doch es ist uns gelungen aufzuklären, für das neue Projekt zu begeistern und eine breite Front von Befürwortern aufzubauen, welche Voraussetzung ist, um letztlich die Staustufe in vollem Umfang und in Funktion zu erhalten. Mit den Fördermittelzuwendungen aus Fonds des Sports, der Denkmalsbehörde und des Landkreises konnte gemeinsam mit dem neuen Eigentümer der Wehranlage ein schlüssiges Finanzierungskonzept erarbeitet werden.
Am südlichen Ortsausgang von Flöha-Plaue Richtung Erdmannsdorf (B 180) befindet sich in der Nähe der Erdmannsdorfer Str. 17 an der Zschopau eine Wehranlage, mit der Wasser zum Betrieb einer Mühle, später eines Generators angestaut wurde. Seit 1928 ist durch diesen Wasserstau eine Kanusport-Übungsmöglichkeit gegeben, den der Kanusportverein 1928 Flöha e. V. für Sportzwecke, Wettbewerbe und für Volksfeste mit nutzt
Beschreibung des Wehres
Das Wehr ist ein dreiteiliges Klappenwehr mit einem Bediensteg von einem Ufer zum anderen. Am linken Flussufer gibt es einen Einlauf in den Mühlgraben und Grundablass. Drei Pfeiler tragen die Hebelkonstruktionen zum Bewegen der Klappen, die mit einer horizontalen Achse in einem Fundamentblock im Wassertiefsten verankert sind. Die Klappen drehen sich entweder automatisch durch das vom Wasserdruck erzeugte Drehmoment oder sie können bewusst betätigt werden.
Beim automatischen Betrieb stellt sich ein Gleichgewicht zwischen der Wasserkraft und dem Gegengewicht aus Stahlbeton ein. Der Stauspiegel ist normal ca. 1,30 m hoch. Wenn sich der Wasserzufluss erhöht, dann senken sich die Klappen und es kann mehr Wasser abfließen. Fällt der Zufluss, dann ziehen die Gegengewichte die Klappen höher und der Anstau bleibt auf der konstruktiv vorgesehenen Höhe.
Es ist auch Handbetrieb mit Kurbeln möglich. Die Kraftübertragung auf die Klappen erfolgt durch ein Getriebe sowie Hebel und Zugketten.
Die Klappen haben an der Grundschwelle eine Dichtung aus einem Rohrsegment mit einem Lederstreifen. Die Dichtungen an den Seiten bestehen aus federndem Stahlblech.
Der Grundablass bzw. Freischütz wird durch einen seitlich geführten Holzschieber mit Kurbeltrieb und Zahnstange betätigt.
Unterhalb des Wehres ist das Ufer weitgehend mit Flügelmauern befestigt. Dort ist die Sohle mit einer Pflasterung massiv ausgeführt und besitzt damit den notwendigen Kolkschutz.
Technische Daten
- Wehrklappenzahl 3 Stück
- lichte Weite zwischen den Pfeilern12,40 m lichte Breite Grundablass 2,50 m
- Breite der Trennpfeiler 0,80m
- Breite über alles 43,80 m
- Drehwinkel der Klappen 60°
- Planung/Konstruktion/Lieferung: Fa. Stauwerke A.-G. Zürich Bauleitung: Baurat Prof. R. Toepel, Leipzig/Connewitz
- Bauausführung: Firma Rudi Wolle, Leipzig Antriebselemente: Hebezugfabrik A. Pippig u. Co., Leipzig
Die Wehrwarte
In unmittelbarer Nähe des Wehres wurde westlich des Mühlgrabens am Hang ein Wehrwartehaus errichtet (auch als „Langehaus" bezeichnet). Der Sockel des zweigeschossigen Gebäudes ist in Natursteinmauerwerk ausgeführt.
Das Obergeschoss ist verputzt und hat 4 Fensterachsen. In der abgewalmten oberen Dachebene des schiefergedeckten Mansarddaches sind drei Dreiecksgaupen mit Halbrundfenstern und Ziersprossen erhalten.
An der Südseite des dreigeschossigen Erkers ist die Putzinschrift „WEHR - WARTE". erhalten geblieben.
Das Gebäude ist um 1880 errichtet und um 1924 baulich verändert worden. Es dient Wohnzwecken und es ist anzunehmen, dass von dort auch Wartungsarbeiten an der Wehranlage betreut wurden.
Geschichtlicher Abriss
um 1580 |
ältester Nachweis eines Wehres in der Landkarte von M. Oeser Wassermühlen und ein Mühlgraben erkennbar: Bernsdorfer Mühle) |
1766 |
ein Hochwasser zerstört das Wehr |
1862 |
Mühlenbesitzer F. W. Winkler baut ein massives Wehr |
1882 |
massives Sattelwehr mit Brettaufsatz
verstärkt |
um 1923 |
Bau des Klappenwehres |
1879-1945 |
Wehranlage im Besitz der Familie E. I. Clauß und später Fa. E. I. Clauß Nachfolger |
1946-1990 |
VEB Baumwollspinnerei Flöha 1990-1995
Baumwollspinnerei GmbH Flöha
|
seit 1992 |
die Anlieger |
Bedeutung der Wehranlage
Die beschriebene Wehranlage ist die Einzige in Sachsen, die als Klappenwehr errichtet wurde. Sie ist nach 9 Jahrzehnten wieder voll funktionsfähig und soll als technisches Denkmal erhalten werden.
Aufgrund unzureichender Wartung und des Augusthochwassers von 2002 war eine Sanierung dringlichst geboten.
Im Ortsbereich Plaue sind Wehr und Wasserstau ortsbildprägend. Eine
Nutzung durch den Kanusportverein 1928 Flöha e. V. ist gegeben.
Seit Gründung des Vereins 1928 werden Kinder und Jugendliche trainiert. Viele spätere Leistungssportler mit nationalen und internationalen Erfolgen sind hieraus hervorgegangen.
Literatur
- Objektdokumentation „Flöha, Erdmannsdorfer Str. 17" des W.F.Z.
Flöha 1996 im Landratsamt Freiberg, untere Denkmalschutzbehörde
- Schriftverkehr zur Wehranlage Flöha-Plaue 2002/2003 (unveröffentlicht) im Landratsamt Freiberg, untere Denkmalschutzbehörde
2. Wie finde ich nun den Cache?
Versteckt wurden die Koordinaten nach dem Verfahren der Steganographie - das ist keine Kryptographie, denn die Information liegt als Klartext, aber versteckt vor. Dieses Verfahren - allerdings ohne Computer ;-) ist wahrscheinlich älter, als alle kryptographischen Algorithmen.
Theoretisch brauchen sie auch keinen Schlüssel, sondern nur das gute Auge für's Versteck - aber das haben Goecacher ja bereits geschärft ;-)
Wendet man steganografische Verfahren auf Computerdateien an, so spricht man von einem Semagramm. Hier werden einzelne Bits eines Bytes (z. B. die Farbwerte eines Bildes) so manipuliert, dass die Änderung mit bloßem Auge nicht wahrgenommen werden kann. Gleiches gilt für WAVE-Dateien - der Ton ist nicht mehr der Originalton, aber das kann man eben nicht heraushören.
Nunmehr machen wir Nägel mit Köpfen und tasten uns an den Cache heran:
In dem unten gezeigten Bild habe ich nun die für Dich notwendigen Informationen "versteckt" - aber wirklich genau das Bild kopieren und genau mit meinem Dateinamen als *.GIF-Datei abspeichern. Wenn etwas nicht funktioniert gilt: E-Mail an mich (dabei aber bitte an die Angabe an Deiner Klarnamen-Mailadresse denken), dann schicke ich das Semagramm-Bild zu.
Zum Herauslösen der Information benötigst Du das Programm "S-Tools", welches es bei CHIP-Online als kostenlosen Download gibt (Freeware).
Dieses Programm funktioniert etwas eigenwillig - so gibt es beispielsweise kein Datei-Menü. Wenn man mit dem Programm ein wenig gearbeitet hat, versteht man aber ganz von selbst warum dies überhaupt nicht nötig ist. Wichtig ist, dass alles als Datei vorliegen muss (auch und vor allem die gesuchte Zieldatei - gespeichert und dann erst geöffnet) und die Arbeitsmethode "Drag & Drop" ist. Ach ja - die rechte Maustaste löst die gewünschten Funktionen aus und "reveal" wird Dir "offenbaren", was Du zu wissen wünschst.
Selbstverständlich übernehme ich keinerlei Verantwortung, für irgendwelche entstehenden Schäden, welche durch falschen oder unsachgemäßen Gebrauch des Programmes entstehen könnten - sicher lässt sich solche Software ja auch für kriminelle Zwecke gut einsetzen, das schon deshalb, weil ja kaum jemand von der Existenz dieser Möglichkeiten sowie Werkzeuge weiß ...
Und nun viel Erfolg - am Computer sitzt du ja schon, also kann's ja los gehen;-)
... ach ja: das Passwort lautet "encode"
saxony315
Anmerkung:
- der Download von der Zeitschrift CHIP sollte unbedenklich sein im Hinblick auf irgendwelche damit verbundenen gefährlichen "Software-Elemente"
- das Programm muss nicht installiert werden und ist extrem anspruchslos in der Ressourcen-Nutzung
- S-Tools ist etwas betagt, läuft jedoch unter allen Windows Versionen fehlerfrei :-)
Nun aber das Bild im Original mit Semagramm:
... hier als als GIF-Datei