Dieses ist einen Cacheserie die
an geschichtlich interessanten Plätzen in Essen-Burgaltendorf
versteckt ist.
Burgaltendorfer Geschichte 3
- Heinrich-Kämpchen:
Am 23.Mai 1847 wurde in einem kleinen
Fachwerkhaus, das hier stand, der Familie Kämpchen ein Sohn
geboren. Er wurde auf den Namen Heinrich getauft. Als er nach
seinem Tode am 6. März 1912 in (Bochum-) Linden beerdigt wurde,
folgten tausende Trauender seinem Sarg. Noch heute fast 100 Jahre
danach, wird sein Grab dort in Ehren gehalten.
Heinrich Kämpchen wurde Bergmann, wie sein
Vater, wie der Großvater. So spürte er schmerzhaft den sozialen
Wandel, dem dieser Stand in jeden Jahren unterworfen war. Aus
bevorzugten „Bergleuten“ wurden geknechtete „Bergarbeiter“.
Er besaß die Fähigkeit, die sozialen und
sicherheitsrelevanten Probleme im Bergbau zu erkennen und
auszudrücken. Das machte ihn ab 1889 zum Delegierten und Sprecher
seiner Kollegen der Lindener Zeche Hasenwinkel. Auch für die
„Bergarbeiter-Zeitung“ beklagte er wöchentlich in Gedichten die
Missstände auf den Zechen, sie wurden stets auf der ersten Seite
veröffentlicht.
Unternehmer und Staat antworteten mit
Bespitzelung und Aussperrung. Seinen Unterhalt verdiente er danach
mit dem Verkauf von Zigarren auf dem Lindener Markt und mit seinen
Artikeln für die Bergarbeiter-Zeitung. Er fand so auch Zeit, seine
Heimat, das Ruhrtal, zu beschreiben. Besonders sein Geburtsort
Altendorf-Ruhr mit seiner grünen Idylle und den von der Großmutter
überlieferten Sagen war Inhalt vieler Gedichte die er in drei
Bänden veröffentlicht hat. Eine Hymne auf seinen Geburtsort ist ein
Gedicht, das wie folgt beginnt:
Mein
Altendorf, du liebliches Gelände
Am schönen Ruhrafluß, ich grüße dich!
In dir hab ich das Licht der Welt erblickt,
und meine Wiege hast geschaukelt du
mit Lust und Zärtlichkeit, viellieber Ort.
Heinrich Kämpchen gilt als der bedeutendste
Arbeitsdichter seiner Zeit. Die Literatur über ihn ist sehr
umfangreich. Besonderes Ansehen genoss er in der ehemaligen DDR. In
mehreren Ruhrgebietsstädten sind Straßen nach ihm benannt,
natürlich auch in unserem Stadtteil Burgaltendorf.
Für seinen Grabstein hat Heinrich-Kämpchen zu
Lebzeiten ein vierzeiliges Gedicht verfasst, das heute noch dort zu
lesen ist:
Blickt hin zur Gruft, die ihr vorüber geht!
Ein Sohn des Volkes schläft hier, ein Poet.
Für Recht und Freiheit hat sein Herz geglüht.
Er war ein Kämpfer und sein Schwert das Lied.
Text:
Denkmaltafel (HBV)