Geologie
Als Höhle wird ein durch natürliche
Vorgänge entstandener Hohlraum bezeichnet, der ganz oder teilweise
von anstehendem Gestein umschlossen wird. Solche Naturhöhlen können
zum Teil oder ganz mit Luft, Wasser oder anderen Ablagerungen
gefüllt sein.
In Ergänzung dazu versteht die Höhlenkunde, dass eine Höhle
vom Menschen betreten werden kann und mindestens 5 m lang ist. Dazu
werden in der Höhlenkunde Halbhöhlen (Nischen, Felsdächer etc.),
Naturbrücken (Felsbögen), Höhlensysteme (Gänge und Räume) und
Schachthöhlen unterschieden.
Aufgrund ihrer Entstehung werden weiters Primär- und
Sekundärhöhlen unterschieden. Erstere entstanden annähernd zur
selben Zeit wie das umgebende Gestein (z. B. Lava- und Tuffhöhlen),
wogegen Sekundärhöhlen erst später entstanden sind. Hierzu gehören
in Österreich die meisten Höhlen in den Kalkalpen, die
hauptsächlich in verkarstungsfähigen Gesteinen auftreten.
Karstbildung betrifft vor allem Kalk, Dolomit, Gips und
Steinsalz, die durch kohlensäurehältige fließende oder stehende
Wässer gelöst bzw. korrodiert werden. Dabei dringt Wasser durch
Schichtflächen, Störungen, Risse und Spalten in den Gesteinskörper
ein und erweitert diese Fugen allmählich. In weiterer Folge kann es
zur Erosion kommen, die durch mitgeführten Sand oder Schotter
mechanisch verstärkt wird. Verwitterung und Temperatur sind weitere
Faktoren, die zur Höhlenbildung beitragen.
Zu den bekanntesten Formen von Höhlenmineralien gehören
neben den Wand- und Bodenversinterungen die Tropfsteine. Hierbei
handelt es sich um Ausscheidung von Kalzit und Aragonit aus
Tropfwässern aus dem Höhlendach. Die Folge sind an der Tropfstelle
kleine Röhren aus aufeinander folgenden Ringen. Diese dünnen
Sinterröhren werden durch die Ablagerung weiteren Kalkes immer
länger und dicker. Je nach Menge und Geschwindigkeit des tropfenden
Wassers bilden sich sehr unterschiedlich geformte Tropfsteine. Als
Stalaktiten werden die von der Decke hängenden Tropfsteine
bezeichnet, wogegen die Bodenzapfen die Stalagmiten sind. Beim
Zusammenwachsen beider spricht man von Tropfsteinsäulen.
Echte Höhlenpflanzen, die nur in Höhlen vorkommen, sind
nicht bekannt. Dazu fehlt das Sonnenlicht, das die Voraussetzung
für die Fotosynthese schafft. Blütenpflanzen, Moose und Algen
beschränken sich daher auf den Eingangsbereich oder auf Stellen,
die zeitweise Licht ausgesetzt sind. Einzig Pilze sind in der Lage,
unabhängig vom Licht in Höhlen zu existieren. Sie leben von
organischen Stoffresten, die sie abbauen.
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Höhlen
sind geologische Phänomene aber auch wertvolle Archive der
Natur- und Menschheitsgeschichte. Sie stellen einen einzigartigen
unterirdischen Landschaftstyp und ein sehr spezielles Ökosystem
dar.
Karst ist ein Landschaftstyp, bei dem sich
aufgrund der Löslichkeit der Gesteine Höhlen sowie eine
unterirdische Entwässerung entwickeln. Karstgebiete sind in
Österreich von sehr großer Bedeutung. Sie nehmen rund 20 % der
Staatsfläche ein, versorgen aber fast die Hälfte der Bevölkerung
mit hochwertigem Trinkwasser.
Die Erforschung und der Schutz von Höhlen und Karstgebieten
sind somit eine (interdisziplinäre) wissenschaftlich und
wirtschaftlich bedeutsame Aufgabe.
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Fledermäuse
(Microchiroptera)
Abstammung & Systematik
Fledertiere stammen von baumbewohnenden Insektenfressern (evt. auch
von Fruchtfressern) ab und werden in zwei Unterordnungen
unterteilt: Flughunde
(Megachiroptera) und
Fledermäuse
(Microchiroptera)
Artenzahlen
- Weltweit gibt es über 1100
Fledermausarten (davon sind ca. 175 Arten Flughunde)
- In Europa kommen 38 Arten
(inkl. 1 Flughund-Art) vor
- In Österreich gibt es
immerhin 25 Fledermausarten, möglicherweise auch noch
mehr
- durch neue genetische
Untersuchungsmethoden wurden in den letzten Jahren einige neue
Fledermausarten entdeckt!
Alter
Viele Fledermäuse überleben den ersten Winter nicht. Wenn sie ihn
jedoch überleben, können sie durchschnittlich 2-5 Jahre alt werden.
Für einzelne Individuen wurde aber sogar ein Höchstalter von bis zu
30 Jahren nachgewiesen!
Fortpflanzung
Paarungen finden vom Herbst bis zum Frühjahr statt.
Die Weibchen speichern die Spermien während des Winterschlafes. Die
Befruchtung der Eizellen erfolgt erst im Frühjahr nach dem
Aufwachen aus dem Winterschlaf. Ab April - Mai finden sich die
Weibchen in so genannten Wochenstuben ein, wo sie die Jungen zur
Welt bringen und aufziehen.
Die Tragzeit beträgt je
nach Fledermausart und Witterung 6-8 Wochen. Es wird meist nur ein
Junges pro Jahr und Weibchen geboren, seltener gibt es Zwillinge.
Die Geburten erfolgen zumeist im Juni-Juli. Bereits in der ersten
Nacht fliegen die Mütter zum Jagen aus und kommen 2-4 mal pro Nacht
zum Säugen zurück. Nach ca. 4-5 Wochen beginnen die Jungen zu
fliegen.
Winterschlaf
Heimische Fledermäuse halten Winterschlaf, da ihre Nahrung - die
Insekten - in der kalten Jahreszeit nicht mehr zur Verfügung steht.
Ein echter Winterschlaf ist durch folgende Charakteristika
gekennzeichnet:
- Kontrollierte Absenkung
der Körpertemperatur, meist 1-2 °C über der
Umgebungstemperatur
- Absenken von
Sauerstoffverbrauch, Atemfrequenz, Herzschlagfrequenz und
Stoffwechsel
- Verengung der Gefäße; im
Extremfall werden über lange Zeit nur mehr wichtige Organe
durchblutet
- die Fähigkeit, spontan und
unabhängig von der Umgebungstemperatur zu erwachen
Wenngleich der Stoffwechsel
nur mehr auf Sparflamme läuft, Energie wird trotzdem verbraucht. Um
den Winter zu überleben legen sich die Fledermäuse daher im Herbst
ca. 20-30% des Körpergewichtes zusätzlich an Fettreserven an.
Die Energiereserven der Fledermäuse sind nicht unbegrenzt und jeder
Aufwachvorgang braucht viel Energie. Wichtig ist daher,
winterschlafende Fledermäuse nicht zu stören, da dies ungeplante
hohe Energieverluste mit sich bringt. Also, winterschlafende
Fledermäuse unbedingt in Ruhe lassen!!!
Ultraschall-Echo-Orientierung
Fledermäuse erzeugen Ultraschall-Rufe im Kehlkopf und stoßen sie
über den Mund (Glattnasen) oder die Nase aus (Hufeisennasen). Die
zurückkommenden Echos werden zu einem Hörbild
verarbeitet.
Ernährung
Alle heimischen Arten ernähren sich von Insekten und anderen
Arthropoden, wie z.B. Spinnen (Ausnahmen: die Wasserfledermaus kann
im Laborversuch kleine Fische fangen und der Riesenabendsegler
erbeutet auch Vögel).
Weltweit gibt es Fledermausarten, die Wirbeltiere wie Kleinsäuger,
Frösche, Reptilien, Vögel, andere Fledermäuse oder Fische erbeuten.
Andere Arten ernähren sich hauptsächlich vegetarisch von Früchten,
Blüten, Nektar, Pollen und auch Blättern.
Von Blut ernähren sich nur 3 Arten in Mittel- und
Südamerika.
Da die Hermannshöhle am
Rande zweier Klimazonen, alpin und pannonisch, liegt, konnten hier
mehr Fledermausarten als gewöhnlich an einem Ort nachgewiesen
werden.
Quelle:
www.fledermausschutz.at
Die
HERMANNSHÖHLE
Taubenloch um 1910
Die Hermannshöhle liegt im Eigenberg
(=Eulenberg) an der nördlichen Randstörung des „pull-apart-basins“
von Kirchberg. Diese tektonische Störung macht sich auch durch
ständige tektonische Aktivität in Form von Erdbeben (seit 1865
wurden sieben Beben in Kirchberg registriert)
bemerkbar.
Die Hermannshöhle ist seit 28.Juni 1868
Schauhöhle und damit die älteste der sieben Schauhöhlen
Niederösterreichs.
Anlässlich der 140 Jahrfeier wurde am
9.September2007 der Themenweg Hermannshöhle
feierlich eröffnet.
Da die Hermannshöhle auch ein sehr
bedeutendes Winterquartier für Fledermäuse ist, besteht nur von
Ende März bis Anfang November die Möglichkeit die Höhle mittels
Führung zu besichtigen.
Um zu loggen:
-
Parke
dein Cachemobil bei N47 37,000 E015 59,000 und folge
dem Themenweg zum Führungshaus. Nun kannst du durch die Höhle
mittels Führung zum Taubenloch gelangen, oder gehst den Fußweg
weiter durch das Felsentor bis zum Taubenloch, dem natürlichen
Eingang hinauf (Headerkoordinaten). Hier nimmst du bitte ein Foto
von dir mit GPS und Taubenloch im Hintergrund auf.
-
Beantworte bitte folgende Fragen:
-
-
Welches Gas ist für die Bildung von
Tropfsteinen in Karsthöhlen erforderlich?
-
In
welchem Jahr schrieb J.A. Krickel den ersten wissenschaftlichen
Bericht über die Hermannshöhle?
-
Welcher Fachbegriff wird für Pflanzen
nahe der Beleuchtung in Schauhöhlen verwendet?
-
Wie
viele Fledermausarten konnten hier nachgewiesen
werden?
-
Logge
mit Foto und sende bitte deine Antworten an:
nordicwalker@gmx.at . Logs ohne Foto und/oder mailen der
(richtigen) Antworten werden nicht akzeptiert und
gelöscht.
Info
s zum
Thema:
www.cave.at ;
www.kirchberg-am-wechsel.at;
www.hermannshoehle.at;
www.oehr.at
English:
Geology
A cave is
a vug emerged by a natural process which is partially or completely
surrounded by bedrock. These natural caves can be charged
partly or completely by air, water or sediments.
In
addition speleology demands caves to be acceded by humans and
in minimum five meters in lengh. Spelaeology differentiates in
between semicaves (=niches), rock-arches, cave-systems and
shafts.
Due to its
genesis primary caves and secondary caves are distinguished.
Primary caves are generated at the same time as the bedrock ( Lava,
Tuff) against secondary caves developed later. Most of the Austrian
caves in the limestone alps are of this type, because they are
found in rocks of karst-formations.
Karst formations can develope in
limestone, dolomite, gypsum and rock salt by solubilise or corrode
in flowing or lenitic water carged with carbon dioxide gas. In the
process water invades by the way of drafts, crevices or disorder in
the bedrock and opens this gap gradually. Later erosion can occur
and can be mechanically boosted by added sand or brash. Wheatering
and temperature are in addition facts for cave
developement.
The most familiar species of
cave minerals is sinter and dripstone. Thie is a segregation of
calcite or aragonite from dripingwater from the caves roof-ridge.
Primarily fragile thin calcitetubes consisting of consecutive rings
are formed. By accumulation of more calcium they become longer and
flatter. Depending on amount and dripingspeed of the water various
forms can develop. When dripstones grow, they are called
stalactites, when they come from the top and stalagmites when they
grow from the bottom. When stalactites and stalagmites meet, they
become a sintercolumn.
Plants only in caves growing do
not exist. Because of lac of sunlight no fotosynthesis can
proceed. Phanerogams, moss and algae can only exist in the cave
entrance on places exposed to light. Only fungi can exist
autonomous from light. They live on organic
remains.
www.geoadventure.at
Caves
are geological phenomena as well as valuable
archives of nature and human history. They represent unique
subsurface landscapes and special ecosystems.
Karst is a type of landscape, where enhanced rock
solubility creates caves and subsurface drainage networks.
Karst areas are very important in Austria. They cover some 20 % of
the nation’s area and nearly half of the population is supplied
with drinking water from karstic catchments.
Exploration and protection of caves and karst areas are therefore
an important scientific and economic task.
(www.nhm-wien.ac.at)
Bats
(Vespertilionidae &
Rhinolophidae)
There are 25 species of Austrian Bats,
all of which are fully protected. Bat populations are threatened by
loss of habitat which affects roosting sites and feeding
grounds.
Natural Habitat
and Ecology
Bats use
different roost sites at different times of the year and for
different purposes. They are generally faithful to their roosts and
a colony of bats may use the same roost site(s) year after year. In
winter, the roost site is used communally for hibernation and bats
generally remain within the roost from autumn to spring. Bats are
sensitive to temperature change and the roosts, which include
caves, mines, buildings and hollow trees, typically have a constant
low temperature and high humidity.
In spring,
the bats may move to alternative roost sites which they use during
the day. By June, the female bats have congregated at a maternity
roost which they use to give birth and suckle their dependent
young. These roosts include hollowed out trees, buildings and
bridges. Male bats may also use the nursery roost occasionally but
during this period they mostly roost alone in similar sites but
also cracks and crevices in trees, under loose tiles or even
amongst dense ivy growth.
All
Austrian bats species feed on invertebrates, with flies, beetles,
moths and other insects making up much of their diet. Areas rich in
insects are therefore favoured foraging sites for bats, with
woodlands, scrub, wetlands, river corridors and flower rich
grasslands being favoured foraging habitats.
In fact of
Hermannshöhle belongs to two climate-zones, alpine and pannonian,
there are more species found on one place as
usual.
The HERMANNSHÖHLE
The cave Hermannshöhle is situated in the
mountain Eigenberg at the north crack of the
pull-apart-basins of Kirchberg. This tectonical activities are
cause of a lot of
eatrhquakes
(7 since 1865). The
cave is a
showcave since June,
28th 1868 and therefore the most traditional showcave in Lower
Austria. At its 140th anniversary a theme-path was opened in
september 2007.
This cave is a very important winter
hostel for bats – therefore the visit is only possible by guided
tours between end of march and start of november.
For logging:
-
Park your cachemobile at N47 37,000
E015 59,000 and follow the theme-trail to the visitorcenter. Now
you have the choice to reach Taubenloch by visiting the cave
with
aguided tour or you pass the building and
follow the hiking trail. You will pass the
rock-door and be soon at the end of
this trail at Taubenloch – the origin
entrance of Hermannshöhle
(Headerkoordinates). Now please take a picture showing you
with GPS in front of the
Taubenloch-scenery.
-
Pleas
e answer the
following questions:
-
Name of gas essential for the
developement of caves in limestone?
-
The year J.A. Krickel wrote a
scientifically report of
Hermannshöhle?
-
Tell the scientific term of the green
growing in showcaves close to the
luminaria?
-
How many species of bats had been found
in Hermannshöhle?
More
information on this topic (but mostly in
German):
www.cave.at
;
www.kirchberg-am-wechsel.at
;
www.hermannshoehle.at
;
www.oehr.at