Hier, am
Westufer des Würmsees, im Possenhofener Wald,
nur wenige
hundert Meter oberhalb des heutigen Schlosses
Possenhofen,
war
dereinst eine beachtliche Höhenburg zu
finden.
Eine Abschnittsbefestigung des Mittelalters war
es - gelegen auf einem Moränenrücken.
Die Flanken teilweise steil abfallend erhob sich
die Feste über einem langen Wallgrabenzug.
Es gab dereinst eine Vor- und eine
Hauptburg.
Letztere maß ca. 630 m² (25x32m) und die Vorburg
war noch einmal doppelt so groß.
Die Burgherren demonstrierten, damals für alle
vom See einsehbar, ihre Macht.
Bis vom Ostufer war sie zu erkennen und man
kontrollierte den Seeverkehr von hier oben.
Wann war nun die Blütezeit der Burgherren?
Genaues ist, wie andernorts oft, auch hier nicht mehr
auszumachen.
Eine erste Siedlung eines adligen "Pozzo" wird auf das 8./9. Jh.
datiert.
Ab dem Jahre 1180 findet die Burg Erwähnung, wobei nicht gewiss
ist,
ob es Reichsgut oder bayerisches Herzogsgut war.
D.h. es wird der Zeitraum 11.-13. Jh. als Ursprung der Anlage
angenommen.
Mit Baubeginn des Schlosses Possenhofen im Jahre 1536 dürften
auch
die letzten Reste des Bauwerks abgetragen worden sein.
Das Haus Wittelsbach ließ sich erst ab 1780 im Schloss am See
nieder.
Und heute - nur noch ein
Burgstall zu finden.
Gar jämmerlich, keine Überreste der Festung - aber dennoch
gut sicht- und vorstellbar.
Ein schmaler, aber auffälliger Pfad führt Euch herauf...
...auf den Burghügel,
...zu den Flächen der Haupt- und Vorburg mit der erkennbaren
"Trennlinie",
...vorbei am deutlich erkennbaren Graben am Westhang,
...oberhalb der steilen Hänge an West-, Ost- und Nordseite
...bis hin zu einer größeren "Mulde" im Nordostteil.
Eilt im Dunkel und beim Menschenleere
hierher und erblickt
die fahlen Schatten der Geister der
einstigen Burgherrschaften.
Doch haltet ein - was ist das - eine flüchtig gezimmerte
Behausung.
Das sieht mir ganz nach der Schlafstatt widrigen Gesindels
aus.
Die Kund' über eine Bande kleinwüchsiger "Els" vom Stamme
"Mugg",
die sich hier herumtreiben soll, ist wohl doch wahr - also hütet
Euch!
Bindet Eure starken Rösser nur wenige
Schritte nordwestlich unter den hohen Bäumen an.
Doch nur des Abends verlangt hier
keiner mehr einen Wegezoll.
Wollt Ihr Eure knappen Finanzmittel
zusammenhalten so schert Euch weiter weg
nach Norden oder Süden und kommt wie
ein Vagabund auf Schusters Rappen daher
oder quält einen stählernen Esel den
Weg entlang.
Der Schatz der ehemaligen Burganlage
soll wie oben vermerkt zu finden sein.
Doch hütet Euch vor großen
Grabungsarbeiten! Die Kunde geht um, dass dies nicht notwendig
sei!
Es mag wohl ausreichen, dem
angelsächsischen "Hinweis" zu folgen.
Dürstet es Euch anschließend, dann
labet Euch wenige Schritte ostwärts von hier, an der
Strandschänke.
Doch hütet Euch - man spricht auch von
Wegelagerern die dort Ihre Aufwartung machen.
Wie es sich für einen Burgschatz
gehört, so sollte auch nur edles und thematisch
passend Zeug darin zu finden
sein!
Aus Sagen zusammengetragen vermag ich hier kund zu tun, dass
Ihr dort wohl anfänglich Folgendes findet:
- die Leuchte des letzten Burgherren in der Farbe edlen
Silbers
- die Leuchte seiner Dame in der Farbe edler Smaragde
- eine Münze, gar wertvoll, aus dem fernen Osten - dem Lande der
großen Mauer (diejenige,
welche heute noch steht)
- das Bildnis eines starken Rittersmannes
- ein vielteiliges Abbild einer großen Feste
- ein Festungsturm mit wachs'ner Leuchte (und Abbild des
Froschkönigs)
und für die drei Schnellsten und Besten
unter Euch wird gesiegelt Urkund' und Titel
vergeben!
Also eilet Euch, wenn Ihr von der Kunde
hier erfahret!
Habt Ihr die Reste der Feste erklommen,
so hinterlasst beim Schatz Euer Zeichen
in der Chronik, doch nur erkennbar für
Freunde.
Die Feinde haltet ab von hier und
verwischet Eure Spuren gar fein!
Achtet auf Eure Schritte - gar unsicher
wird Euch so mancher Tritt geleiten!