little church
Ein beträchtlicher Teil
des heutigen Ostholsteins war einst von
Slawen
bewohnt. Ihre Stämme bevölkerten das Land nach Abzug der
Germanen
ab dem 7. Jahrhundert. Die am weitesten westlich siedelnden
Stämme
der Slawen waren die Wagrier, Obodriten und Polaben. Ihre
Landnahme
endete im Westen am Limes Saxoniae, wie der Grenzstreifen
zwischen
slawischem und sächsischem Siedlungsgebiet genannt wird. Sie
gründeten
eine Vielzahl von Burgen und Siedlungen, von denen in unserem
Raum
Oldenburg und Alt Lübeck (von lubice = die Schöne) die wichtigsten
sind.
Der slawische Burgwall von Alt Lübeck hat eine
ungewöhnlich lange
Forschungstradition; erste Ausgrabungen fanden schon 1852
statt und
lieferten erstaunliche Ergebnisse. So konnte festgestellt
werden, dass
die an der Mündung der Schwartau in die Trave gelegene Burg
schon im
frühen 9. Jahrhundert angelegt wurde.
Dendrochronologische Untersuchungen an Hölzern aus
dem Wall weisen
in die Jahre 817und 819. Der 13 m breite und mindestens 3 m hohe
Wall
umgibt eine Fläche von 8.400 m². Dem Wall vorgelagert ist ein
etwa 1 m
tiefer Sohlgraben. Über eine Brücke führte der Weg in eine
vorgelagerte
Siedlung, das suburbium. Sowohl das Wallinnere als auch
das suburbium
waren mit kleinen Holzhäusern bebaut.
Der relativ hohe Anteil an Importfunden aus Glas,
Keramik und Metall
belegt, dass Alt Lübeck schon in dieser frühen Zeit ein
bedeutendes
Handelszentrum gewesen ist. Doch seine eigentliche Bedeutung
erlangte
Alt Lübeck erst Mitte des 11. Jahrhunderts als Residenz des
obodritischen
Fürsten Gottschalk. Der Wall wurde ausgebaut und verstärkt,
die
Innenbebauung größer und massiver.
1066 wurde Gottschalk
ermordert, sein Mörder wiederum wurde
von
Gottschalks Sohn Heinrich getötet, der dann ab 1093 in Alt
Lübeck
herrschte. Unter Heinrich erlebte Alt Lübeck seine Blütezeit.
Das
suburbium wurde vergrößert und diente vor allem der
Ansiedlung
verschiedenster Handwerksbetriebe. Innerhalb des Walls
befanden
sich die Wohngebäude des Fürsten und seiner Familie. Auch eine
Kirche,
zuerst aus Holz, dann aus Feldsteinen, wurde
errichtet.
Nach Heinrichs Tod 1127 zerfiel sein Reich. 1138
wurde Alt Lübeck
zerstört. Auch die Zeit der Slawen war nun zu Ende. 1143
erhielt der
Schauenburger Graf Adolf II. das Gebiet um Lübeck zu Lehen
und
errichtete auf dem Hügel Bucu, südlich von Alt Lübeck, die
neue Stadt,
die den alten Namen erhielt: Lübeck.
Eine Auswahl der Funde aus Alt Lübeck sind
im
Museum für Archäologie der Hansestadt Lübeck ausgestellt.
Aber
nun zum Cache:
Empfohlener Parkplatz: N 53° 54.739 E 010°
42.147 dann über den Bahnübergang
Einer der Zuwege ist bei: N 53° 54.541 E 010°
42.756
Achtung:
Bei Hochwasser kann eine Wathose hilfreich sein! Oder eben barfuß
bis zu den Oberschenkeln...;)
Und nun viel Spaß bei der
Suche
wünscht
euch
ED47