Geschichte: Das Kreuz wurde 2006 neu aufgestellt. In der
Nische (37:20:2cm) ist ein erhabenes Kruzifix dargestellt. Darunter
befindet sich die Jahreszahl 1526 in einer für das 16.Jh.
untypischen Schriftart – ein Hinweis auf die Erneuerung des Kreuzes
fehlt. Das Kreuz steht im sogenannten Rommersheimer Feld, der
Gemarkung des untergegangenen Dorfes gleichen Namens, der
"Marktgewann". Das Kreuz stand früher mitten in einem Acker und war
stark verwittert. In seiner Nähe floß bis zu Beginn des 20.
Jahrhunderts das "Rommersheimer Brünnchen", eine schwache Quelle.
Die Jahreszahl war durch einen Betonsockel verdeckt und wurde in
früheren Veröffentlichungen nicht erwähnt. Sie konnte jedoch in
einem alten Foto entziffert werden. (Schnabel 1980)
Sage: Die örtliche Überlieferung nennt drei Gründe, warum
das Mal errichtet wurde:
1. An seinem heutigen Standort erschlugen sich einst zwei Männer im
Kampf.
2. Es erinnert an das verschwundene Dorf Rommersheim.
3. Das Kreuz wurde als Wahrzeichen des Vieh-, Wein- und Krammarktes
aufgerichtet, den bis zum Jahr 1700 das Mainzer
Zisterzienserinnenkloster Altenmünster aufgrund einer
althergebrachten kaiserlichen freien "Markt-Gerechtigkeith"
alljährlich "auff unser Lieben Frauen Verkündtigungs Tag" (25.
März) an seinem ehemaligen Hofgut (auf der heutigen "Marktgewann")
abhielt.
Daß das Kreuz an einen Besucher des Rommersheimer Marktes erinnern
könnte, der dort bei einem Streit sein Leben verlor, ist durchaus
denkbar. Denn es gab immer wieder Schlägereien zwischen den
Angehörigen der verschiedenen Dörfer, wie dies aus dem
"Rommersheimer Jahr=Marckt=Protocollum des Jungfrauen=Closters zum
Alten Münster in Mayntz de Annis 1766-1781" hervorgeht, und das
älteste Kirchenbuch von Wörrstadt berichtet von einem Händel mit
tödlichem Ausgang: 1612 erschlugen mehrere Wörrstadter Bauern einen
aus Herborn in Westfalen stammenden Freifechter namens Adolf Schamp
wegen einem Paar Strümpfe. (Schnabel 1980)
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