Geheimnisvolles Freiburg:
Der Weihnachtsschatz hinter der Kartause
Es war kurz vor Weihnachten und alles lag in tiefem Schnee, als sich ein Mann aus Kappel auf den Weg nach Freiburg machte. Es wurde Nacht und erleichtert erkannte er endlich die Kartause vor den Toren der Stadt.
"Wohin des Wegs, Gevatter!" tönte da eine tiefe Stimme aus dem Dunkel des Waldes. "Kann ich Euch ein Stück begleiten?" Eine eisige Kälte ergriff das Herz des Wanderers. Zu Tode erschrocken stimmte er dennoch zu.
Die dunkle Gestalt im Gehrock begleitete ihn stumm bis sie hinter der Kartause waren. Da legte der unheimliche Begleiter einen Arm um den Wanderer und raunte ihm ins Ohr:
"Einst war ich ein reicher Kaufmann in Freiburg. Meine Geschäfte liefen stets glänzend, aber ich war nicht zufrieden mit dem ehrlich verdienten Gelde. Ich war gierig und wollte immer mehr. Da betrog ich die Leute und erpresste die Armen, die bei mir Geld liehen. Selbst vor der Kirche machte ich nicht Halt. Auch die braven Mönche der Kartause fielen meiner Gier zum Opfer. Zur Strafe dafür muss ich nun hier im Wald spuken, bis sich jemand meiner erbarmt. Hilf mir! Geh’ in der Heiligen Nacht hinter die Kartause. Du wirst einen Schatz finden. Der erste Teil ist für die Armen, der zweite für Deine Helfer und der Dritte soll Deine Belohnung sein!"
Und mit einem hohlen Seufzer verschwand der Geist im Wald hinter der Kartause . . .
Aber niemand wollte den Wanderer in der Heiligen Nacht in den finsteren Wald begleiten und so blieb der Schatz bis heute unentdeckt.