Die Cache-Serie geht weiter......
SUEHNEKREUZE -Kayberg Tittmoning-
Tittmoning II
Wir führen Euch mit dieser
Cache-Serie in die Vergangenheit, als es noch keine wirkliche
Polizei und Gerichtsbarkeit gab, oder bestimmte Delikte nicht als
des Richtens würdig waren.
Die Initiatoren dieser Cache-Reihe
bedanken sich bei den Administratoren der Web-Site
www.suehnekreuz.de
welche der Verwendung der Web-Daten
explizit zustimmen und sich über die Bereitstellung von
GPS-Koordinaten und anderen Ergänzungen freuen.
So, jetzt aber los……..
Sühnekreuze und Mordsteine
Sühnekreuze sind mittelalterliche
Steinkreuze. Der wahre Aufstellungsgrund ist nur von den wenigsten
bekannt. Sicher ist nur, dass ein Großteil zwischen dem 13.
Jahrhundert und der Zeit um 1530 aufgestellt wurde. Die meisten von
ihnen stehen im Zusammenhang mit Totschlagsdelikten, bei den
wenigsten ist jedoch der unmittelbare Anlass schriftlich bezeugt
oder es lassen sich überlieferte Sühneverträge nicht mit Sicherheit
einem erhaltenen Steinkreuz zuordnen. Oftmals sind bei diesen
Steinkreuzen Waffen eingeritzt, die als Mordwerkzeuge gedeutet
werden. Wurde jemand im Streit oder anderweitig ohne Absicht
getötet, musste der Schuldige mit der Familie des Opfers einig
werden. Es wurden zwischen beiden Parteien privatrechtliche
Sühneverträge abgeschlossen.
Der geistesgeschichtliche Hintergrund ist der, dass in katholischer
Zeit die Vorübergehenden angehalten werden sollten, Fürbittgebete
für den ohne Sterbesakramente zu Tode gekommenen zu halten.
Deswegen gibt es in evangelischen Gegenden schlagartig etwa ab 1530
keine Steinkreuzsetzungen mehr. Gleichermaßen wichtig ist jedoch
die Einführung der Peinlichen Halsgerichtsordnung, der so genannten
Carolina durch Karl V. im Jahre 1532. Damit wurden die
privatrechtlichen Sühneverträge durch ein landesherrliches
Gerichtswesen abgelöst. Auch dies ist durch das plötzliche
Aussetzen der Sühneverträge in den frühneuzeitlichen Akten gut
nachvollziehbar.
Beide Dinge gemeinsam - die
Einführung der Reformation in den entsprechenden Gegenden und die
Einführung der Carolina hatten zur Folge, dass künftig keine
Sühnekreuze mehr gesetzt wurden. Jüngere Steinkreuze in
katholischen Gegenden können durchaus noch dem mittelalterlichen
Fürbittgedanken folgen; in evangelischen Gebieten handelt es sich
aber nunmehr um einfache Gedenksteine (Nach Mord, Totschlag,
Unfall, Pest usw.), die allerdings wesentlich seltener gesetzt
wurden.
Ab 1300 soll es deshalb üblich gewesen sein, am Tatort oder dort wo
es die Angehörigen wünschten, ein steinernes "Sühnekreuz"
aufzustellen. Es sind Oberpfälzer und sächsische Sühneverträge
erhalten geblieben, in denen ausdrücklich die Setzung eines
Sühnekreuzes vereinbart wird.
Es ist sicher falsch, von den Steinkreuzen generell als
"Sühnekreuzen" zu reden. Sie konnten auch von Angehörigen nach
einem tödlichen Unfall - oder wie in Zittau im Jahre 1392
schriftlich bezeugt - als Dank für eine mildtätige Stiftung eines
Kuttenberger Bürgers zur Ausbesserung einer gebirgsüberschreitenden
Fernstraße nach Gabel gesetzt werden.
Man glaubt aber auch, dass einige als Grenzzeichen,
Richtungsweiser, Freisteine, Pestkreuze oder als Gerichtskreuze
dienten. Über interessante und merkwürdige Zusammenhänge zwischen
Steinkreuzen und anderen weltlichen und kirchlichen Denkmälern
schreibt Karl Bedal in einer 1986 erschienen Schrift. Trotz
verschiedener Meinungen und intensiver archivarischer Forschungen
umgibt diese groben und massigen Kreuze aber immer noch ein Hauch
des Geheimnisvollen und Rätselhaften.
Der
Cache:
Die GPS-Daten könnt Ihr
unter
www.suehnekreuz.de ermitteln. In sehr naher Umgebung um
diese Koordinaten könnt Ihr das Fahrzeug kurzzeitig abstellen,
um Euch auf die Suche nach dem Cache zu machen. Leider war auch in
Tittmoning nur die Möglichkeit eines Micros gegeben. Der Cache
liegt in relativer Nähe zum Kreuz.
Bitte wie immer selbstverständlich, den Cache wieder genau an der
Stelle plazieren, wie ihr ihn vorgefunden habt, sonst ist er
sichtbar und wird unweigerlich gemuggelt!
|