Befiehl du deine Wege
Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt
der allertreusten Pflege des der den Himmel lenkt.
Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn
der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.
(und da sag noch einer, dass es damals noch keine Cacher gab...
:-) )
Dieses Lied ist eines der bekanntesten (und eines unsrer
liebsten) von Paul Gerhardt, dem wir diesen Cache im Jahr seines
400. Geburtstages widmen.
Und welcher Platz würde sich dafür besser eignen als die Paul
Gerhardt-Kirche in Lübben, wo er seine letzten Lebensjahre
verbrachte.
Ihm zu Ehren erhielt die Kirche ein Gedenkgemälde. Dieses ist
von einem unbekannten Maler um 1700 geschaffen worden und mit einem
lateinischen Epigramm von Gottlieb Wernsdorf dem Älteren versehen.
Seine Übersetzung lautet:
Wie lebend siehst Du hier Paul Gerhardts teures
Bild,
Der ganz vom Glaube, Lieb und Hoffnung war erfüllt.
In Tönen voller Kraft, gleich Asaphs Harfenklängen
erhob er Christi Lob mit himmlischen Gesängen.
Sing seine Lieder oft, o Christ, in heil’ger Lust,
so dringet Gottes Geist durch sie in deine Brust.
Für Geschichtsinteressierte hier ein paar Zeilen, wie es Paul
Gerhardt nach Lübben verschlug:
Am 5. September 1668 war der Pfarrer von Lübben gestorben. Der Rat
von Lübben, das damals nicht zu Brandenburg, sondern zu Kursachsen
gehörte, suchte daraufhin eine geeignete Person zur Neubesetzung
der Stelle. Man entschloss sich, Gerhardt zu einer Gastpredigt
einzuladen. Gerhardt folgte dem Ruf nach Lübben und hielt dort am
14. Oktober 1668 seine Gastpredigt. Daraufhin wurde er am 29.
Oktober 1668 durch den Bürgermeister und den Rat in das Amt des
Archidiakons an der damaligen Nikolaikirche berufen.
Gerhardts Amtsantritt verzögerte sich, weil sein Sohn erkrankte
und zudem die angebotene Unterkunft viel zu klein für den Hausstand
Gerhardts war. Daher wurde durch den Rat zunächst die Wohnung
ausgebaut und Gerhardt zog erst im Juni 1669 nach Lübben, wo er am
16. Juni feierlich in sein Amt eingeführt wurde. Hier verbrachte er
seine letzten Lebensjahre in bescheidenen Verhältnissen. Dennoch
hat er stets seine geistlich-seelsorgische Arbeit erledigt und die
organisatorischen Kirchenangelegenheiten geklärt.
Gerhardt starb in seinem 70. Lebensjahr am 27. Mai 1676 in
seiner Lübbener Pfarrwohnung. Er wurde im Chorraum nahe dem Altar
seiner letzten Wirkungsstätte beigesetzt, die seit 1930 seinen
Namen trägt. Die Beisetzung erfolgte jedoch erst am 7. Juni 1676.
(Quelle:Wikipedia)