Dieser kleine Multi
ist unser - vorläufiges- Abschiedsgeschenk, da ich das GPS-Gerät
leider nur für 4 Wochen als Leihgabe zur Verfügung hatte, um einen
Geocache-Artikel schreiben zu können. Die vielen schönen
Schatzsuchen in der Region haben uns einen Riesenspaß gemacht!
Auf dieser Tour wird die Frage, warum Hemmingstedt über das
wärmste Schwimmbad Schleswig-Holsteins verfügt, von allen Seiten
beleuchtet! Die benötigte Zeit hängt von Eurer Radel- und
Rechengeschwindigkeit ab - ich schätze 30 Minuten.
Die folgenden
Berechnungen beziehen sich alle auf die Nachkommastellen der
Minutenangaben, sprich die letzten 3 Ziffern der Koordinaten.
1.Rätsel: Am Ausgangpunkt seht ihr
rechts gigantische "Kaffeebecher". Deren Zahl sei A. Die Zahl der
Buchstaben auf dem Höhepunkt Hemmingstedts sei B. Darüber befindet sich ein
Symbol. Die Zahl der Striche sei C.
ACHTUNG! Aufgrund der aktuellen Veränderungen (s.u.) wird es
im September auch Veränderungen am "Höhepunkt Hemmingstedts" geben.
Sollte es demnächst also Probleme bei Rätsel 1 geben gilt
vorübergehend für B: Die Zahl der Affen, die sich für so gar nix
interessieren. Und für C: Das kostbare an der Ente, wenn die
Morcheln alle sind ;-)
N54°09.0
(a*b*c)+9
E009°04.(B*C+8)=ersten beiden Zahlen A+2= 3. Zahl
2. Rätsel: Von hier aus seht ihr
einige fette "Golfbälle". Deren Zahl ist D. In der Nähe sieht man
an einem Zaun ein Höchstgeschwindigkeits-Schild. Diese Zahl sei
E.
N54°09.(A*B*D*E)+1
E009°03.B*D=1.Zahl
A+C=Zahl 2und3
3. Rätsel: Hier gibt es ein
Schild mit einer kostenlosen Telefonnummer. Deren letzten 3 Zahlen
seien F.
N54°09.F*E/A +
B*D
E009°04.F*E/A +
100+2*(C*D+E)
4. Rätsel: Wie viele dunkelgraue
"Kaffeebecher" sehe ich hier diesmal (links)? Deren Zahl sei G. Und
wie viele Türme sind noch aus Backstein gemauert? Deren Zahl sei
H.
N54°09.(A+H) =1. Zahl
G= 2. Zahl (A+H)= 3. Zahl
E009°05.10*C*C+G+H
Jetzt geht’s ab zum Ziel! Ganz in der Nähe des Caches gibt
es eine prima - kostenpflichtige- Möglichkeit, sich von der
anstrengenden Suche zu erholen...
(Im Sommer dienstags bis sonntags von 14 - 18 Uhr. Ansonsten erst
ab donnerstags)
Und
hier noch ein bisschen Geschichte für die
Bildung…
(Quellen:
www.dithmarschen-wiki.de und www.shell.de)
Im
Frühjahr 1856 fand ein Bauer beim Brunnengraben auf seiner Wiese
bei Hemmingstedt statt Wasser erdölhaltigen Sand. Der Geologe
Ludwig Meyn (1820-1878) aus Uetersen bohrte an dieser Stelle 12 m
tief, stieß dabei jedoch nicht auf flüssiges Öl. Gut zwei Jahre
später verkaufte die neu errichtete "Asphaltgrube und
Photogen-Fabrik" die ersten aus dem im Tagebau gewonnenen Ölsand
destillierten Produkte.
Asphalt, Schmieröl und Leuchtöl (Petroleum)
Leider
floss das Öl aus amerikanischen Quellen seit 1859 sehr viel
billiger. Daher verdrängte das Petroleum aus Übersee, fassweise mit
Segelschiffen nach Europa gebracht, das hiesige Leuchtöl. Petroleum
war das erste Erdölprodukt, das großen Erfolg auf dem Markt hatte.
Es wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts zunächst für Lampen
verwendet, die viel heller brannten als vorher mit Tran oder
Rüböl.
Ölkreide
Weitere
Bohrversuche des 19. Jahrhunderts in Hemmingstedt stießen in 30 bis
40 m Tiefe auf Ölkreide. In den 1920er Jahren baute die Deutsche
Petroleum AG, später zusammen mit der Deutschen Erdöl AG (DEA), in
einem bis zu 100 m tiefen Bergwerk die Ölkreide ab. Auch das daraus
durch Verschwelen gewonnene Erdöl war nicht mit dem Öl aus Texas
konkurrenzfähig.
Raffinerie Hemmingstedt
1935
endlich stieß eine Bohrung in 400 m Tiefe auf flüssiges Öl.
Bohrtürme und Pumpen gaben der Marschlandschaft ein neues Gesicht.
1942 wurde für die Verarbeitung an 0rt und Stelle die Raffinerie
Hemmingstedt errichtet, zur Versorgung der Kriegsmarine mit
Treibstoff. Die Raffinerie war nach dem 2. Weltkrieg stark durch
Fliegerbomben zerstört, wurde aber wieder aufgebaut, sogar größer
als vorher.
Die
Zeit des Ausbaus
1952 wurde eine moderne TCC-Anlage (Thermofor Catalytic Cracking)
in Betrieb genommen – damals die erste ihrer Art in
Deutschland. Fortan konnte die Raffinerie größere Mengen an
Kraftstoffen herstellen. In einer zweiten Ausbaustufe entstanden
zwischen 1954 und 1958 Neuanlagen, die die
Rohölverarbeitungskapazität vergrößerten und die Produktqualität
verbesserten. Diese Innovationen ermöglichten der Raffinerie den
Einstieg in die Petrochemie. Nach weiteren Ausbauten der Raffinerie
konnten ab 1973 pro Jahr 5,6 Millionen Tonnen Rohöl verarbeitet
werden.
Getroffen von der
Ölpreiskrise
Die Ölpreiskrise zwang die Raffinerie Heide zwischen 1974 und 1986
Destillationsanlagen stillzulegen und die Verarbeitungskapazität
auf 4 Millionen Tonnen zu senken. Zwei neue Kraftwerkskessel
optimierten ab 1994/95 die Energieversorgung der Raffinerie. Durch
Investitionen in die Brennertechnologie und Abgasreinigung wurde
die Raffinerie den hohen Anforderungen an den Umweltschutz gerecht.
Mitte der neunziger Jahre bekam auch die Raffinerie Heide den
Einfluss externer Faktoren wie Überkapazitäten und steigender
Umweltschutzauflagen zu spüren. Wegen der verschlechterten
wirtschaftlichen Situation wurde ein umfangreiches
Umstrukturierungs- und Neubaukonzept entwickelt. Dabei stand der
Ersatz der knapp 50 Jahre alten TCC-Anlage durch einen Hydrocracker
im Vordergrund. Rund 250 Millionen € wurden hierfür
bereitgestellt. Im Jahr 1998 wurde mit der Modernisierung der
Raffinerie begonnen, nach zweijähriger Bauzeit konnten die neuen
Anlagen Mitte 2000 ihren Betrieb aufnehmen.
Versorgung und
Versand
60
Prozent des Rohöls wird im Elbehafen Brunsbüttel umgeschlagen
und dann über das Tanklager Brunsbüttel 32 Kilometer zum Werk in
Hemmingstedt gepumpt. Rund 40 Prozent des Rohöls werden jährlich
aus den heimischen Feldern Mittelplate und Dieksand bezogen, und
ebenfalls über das Tanklager Brunsbüttel in die Raffinerie
geleitet. Die Raffinerie und das Tanklager Brunsbüttel sind mit
insgesamt sieben Pipelines verbunden, über die neben Rohöl noch
andere Rohstoffe zur Raffinerie und Fertigprodukte zur Lagerung und
Verschiffung zum Lager gepumpt werden. Auch für den Versand
ist der Betrieb Brunsbüttel zentral. Mit einer Lagerkapazität von
550.000 Kubikmetern ist er Tanklager und Umschlagbetrieb zugleich
und liegt direkt am Nord-Ost-See Kanal. Von vier Anlegestellen für
Tankschiffe werden gut 50 Prozent der Raffinerie-Produkte zu
Großlagern, Verbrauchern und Kunden verschifft. Die andere Hälfte
der in der Raffinerie Heide hergestellten Produkte werden über Straßentankwagen und
Eisenbahnkesselwagen vertrieben. So verlassen knapp
1,5 Millionen Tonnen Mineralölprodukte das Werk über die Straße
– dies entspricht 300 Tanklastwagen pro Tag.
Die
Raffinerie Heide heute
Die Raffinerie Heide – eine Betriebsstätte der Shell
Deutschland Oil GmbH – zählt mit rund 530 Mitarbeitern sowie
40 Auszubildenden zu den bedeutenden Arbeitgebern im Kreis
Dithmarschen. Sie verfügen über eine Rohölverarbeitungskapazität
von 4,5 Millionen Tonnen pro Jahr und könnten damit den kompletten
Mineralölbedarf Schleswig-Holsteins decken.Die Raffinerie
Heide produziert klassische Mineralölerzeugnisse wie
Ottokraftstoffe, Diesel- oder Flugkraftstoff. Außerdem stellt sie
leichtes Heizöl sowie wichtige Grundstoffe für die chemische
Industrie her.
Aktuell: Für Shell zu klein:
Raffinerie an Investmentgruppe Klesch&Company
verkauft!
Der
Mineralölkonzern Shell hatte Anfang März 2009 überraschend
mitgeteilt, dass er sich von seinen beiden Raffineriestandorten in
Norddeutschland mit jeweils 570 Mitarbeitern trennen will. Sinkende
Gewinnmarge und globale Rezession waren die Schlagworte.
Die Anlagen seien mit 5,5 Millionen
Tonnen Durchsatz in Hamburg und 4,5 Millionen Tonnen pro Jahr in
Heide zu klein. Shell wolle seine Investitionen künftig auf
ausgewählte strategische Projekte konzentrieren, hieß es damals.
Die Mitarbeiter hatten daraufhin befürchtet, dass sich kein Käufer
finden wird, zumal derzeit sämtliche Mineralölkonzerne nur noch auf
größere Anlagen setzen. Shell hatte dazu vorsorglich bereits
angekündigt, dass die beiden Raffinerien in Hamburg und Heide
schlimmstenfalls geschlossen würden, sollte man keinen Übernehmer
finden. Einige potenzielle Investoren hatten sich in
der Folgezeit auf den Anlagen in Hamburg und Heide umgesehen, allen
voran der indische Essar-Konzern, mit dem die Verhandlungen im
April 2010 schließlich scheiterten.
Am 21.8.2010 erschien dann das Gesicht des neuen Eigners auf der
Titelseite der Dithmarscher Landeszeitung. Über den Kaufpreis wurde
jedoch Stillschweigen vereinbart...Die Investorengruppe des
63-jährigen Amerikaners A. Gary Klesch engagierte sich bislang in
ein Alumiumwerk, Schiffsbeteiligungen und ein Kraftwerk. Die
Übernahme der Hemmingstedter Raffinerie soll bis Ende 2010
vollzogen sein. Laut Klesch sollen dabei alle Arbeitsplätze
erhalten werden.