Gegenüber der Insel
Reichenau liegt Schloss Arenenberg, eingebettet in die Gestade des
Bodensees.
Hortense de Beauharnais,
Adoptivtochter und Schwägerin Napoleons I., fand hier ab 1817 ein
Refugium, in dem ihr Sohn Louis Napoléon, der spätere Kaiser
Napoleon III. aufwuchs.
Kaiserin Eugénie, seine
Frau, schenkte das Schlossgut Arenenberg 1906 dem Kanton
Thurgau.
Im Mai 1817 erwirbt
dieses, zunächst noch im Besitz der Familie von Streng befindliche
Gut, Hortense de Beauharnais. Die Exkönigin von Holland war im
Dezember 1815 nach Konstanz gekommen und hatte sich an
verschiedenen Stellen innerhalb der Stadt niedergelassen. Hortense
brachte aus Frankreich und Holland nicht nur den exklusiven
Geschmack ihrer Familie für Kunstgegenstände und Schlossbauten,
sondern auch die Liebe zur Gartenbaukunst mit an den
Bodensee.
Aufgewachsen in Malmaison, dem berühmten Park ihrer Mutter
Joséphine, kam sie schon früh in Kontakt mit den Grössen der
Naturwissenschaft ihrer Zeit, wovon Humboldt und Bonpland nur zwei
der Wichtigsten sind. Weit über die Grenzen hinaus bekannt sind die
wunderschönen Bücher von Redouté, die uns bis heute ein Zeugnis der
damaligen Pflanzenwelt in den kaiserlichen Parkanlagen geben.
Unabhängig von ihrer Mutter entwickelte auch Königin Hortense eine
grosse Liebe zur Natur, die sich in der Anlage von verschiedenen
Landschaftsparks in ganz Europa niederschlug. Erhalten hat sich
davon allerdings nur der Garten von Schloss Arenenberg. Ihre
Anwesen in der Rue Cerutti und in St. Leu (beide Paris) wurden in
den folgenden Jahrhunderten ebenso zerstört wie ihre Spuren in
Holland. Lediglich Schloss Malmaison, das grosse Vorbild aller
kontinentalen Parkanlagen im englischen Stil, und Schloss
Arenenberg, seine verkleinerte Kopie am Bodensee, blieben erhalten.
Wie sehr die Königin Gärten liebte, zeigt sich darin, dass sie den
Arenenberger Garten plante, bevor sie ihn überhaupt besass. Auf
einem Ausflug im Sommer 1816 verliebte sie sich derart in das
zauberhafte Stückchen Erde, dass sie sofort Zeichnungen für einen
künftigen Park anfertigte.
Seit 2006 wird der Park
schrittweise wieder hergestellt.
www.napoleonpark.ch
www.napoleonmuseum.tg.ch