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Somewhere over the Rainbow Multi-cache

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cosmic bob: Es wäre leider zu viel Aufwand, diesen Cache wieder auf Vordermann zu bringen. Außerdem sind die neuen Verbotsschilder im Finalbereich des Multis nur schwer zu übersehen [;)]

Das Kernkraftwerk ist ohnehin abgeschaltet und der Rückbau wird (hoffentlich) in Kürze beginnen. Es liegt also nahe, dass ich nun auch den "zugehörigen" Cache ins Nirwana schicke. Vielen Dank für die zahlreichen Besuche und netten Logs!

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Hidden : 5/1/2007
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Vielleicht werden die musikbegeisterten Geocacher mit dem Titel sofort die Assoziation zu einem Songtext aus dem Film "The Wizard of Oz" herstellen können. Ich beziehe mich allerdings auf eine spezielle Coverversion, die Rio Reiser am 27.07.1986 in Burglengenfeld mit heiserer Stimme als letzte Zugabe auf einem Festival gegen die geplante Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf gesungen hat. In jenen Tagen war es durchaus verbreitet, dass Künstler politisch Stellung bezogen und gesellschaftliche Fehlentwicklungen kommentiert haben. In Zeiten von Tokio Hotel und anderen intellektuellen Nullsummen ist das jedoch kaum noch vorstellbar.

Der letztjährige Störfall im schwedischen Kernkraftwerk Forsmark-1, der durchaus an Tschernobyl und Harrisburg erinnert, hätte eigentlich eine erneute Reflexion bezüglich der friedlichen Nutzung der Kernenergie auslösen sollen. Näher kann man nämlich kaum an eine Kernschmelze herankommen. Die tatsächliche Bewertung wurde zwar nach und nach in den Bereich der Harmlosigkeit verschoben, aber glücklicherweise gibt es genug kritische Journalisten, die die Finger auf die Wunde legen. Nach wie vor sollte man den glückselig machenden Angaben der hoch subventionierten Atomindustrie misstrauen. Und wenn jetzt konservative Politiker meinen, die Kernenergie sei die umweltfreundlichste Variante der Primärenergieerzeugung, dann muss man sie mit den Realitäten konfrontieren.

In den vergangenen Jahren hat es auch in deutschen Atomkraftwerken diverse Zwischenfälle mit Notstromsystemen gegeben. Ein Riss an einem Dieselaggregat im KKW Philippsburg konnte im Dezember 2003 schnell repariert werden und hatte nach Angaben des Stuttgarter Umweltministeriums keine schwerwiegenden Folgen. Einen ähnlichen Riss hatte man dort erst ein halbes Jahr zuvor entdeckt. Im Juli 2004 führte ein Elektronikfehler zu einer Panne im Notstromaggregat der Anlage Biblis. Beide Vorfälle wurden bezeichnenderweise in die niedrigste Gefährdungsstufe eingeordnet. Offenbar sind die staatlichen Schutzmaßnahmen ausreichend – oder hat jemand Zweifel?

Auch wenn theoretisch Kernreaktoren vorstellbar wären, die viel sicherer sein könnten als alle bisher betriebenen, so bliebe doch ein erhebliches Risiko der Kernenergienutzung. In das effektive Gesamtrisiko ist nämlich die komplette nukleare Brennstoffspirale einzubeziehen. Alleine der Uranbergbau mit seinen strahlenden Abraumhalden führt zu erheblichen somatischen wie auch genetischen Schädigungen der dort beschäftigten Bergleute. Hunderte von größeren Nukleartransporten finden jährlich in Europa statt, die jeweils ein nicht ignorierbares Risiko darstellen. Die Reaktorentsorgung wird große Geldsummen verschlingen und muss sichere Endlager über lange Zeiträume garantieren können. Noch offensichtlicher wird das Risiko am Ende der Brennstoffspirale, wenn man sich vor Augen hält, dass bis heute – nach bereits jahrzehntelangem Betrieb von Kernreaktoren – ein schlüssiges Entsorgungskonzept für die anfallenden radioaktiven Abfälle noch nirgends realisiert ist. Die Kernenergie bindet mit ihren unbewältigten Folgelasten zunehmend finanzielle Mittel, ohne dass ihr Beitrag zur Primärenergieproduktion in Deutschland deutlich über zehn – und weltweit über fünf – Prozent läge. Nicht vergessen werden sollte auch die zivil-militärische Ambivalenz wesentlicher nuklearer Technologien und Materialien, die besonders prekär im Bereich von Urananreicherungs- und Wiederaufarbeitungsanlagen bzw. bei hochangereichertem Uran, Plutonium und Tritium wird.

Nachtrag (August 2007): Die Pannenserie im Juni/Juli 2007 hat erneut gezeigt, welche Gefahren dieser riskanten Form der Energiegewinnung innewohnen. Insbesondere die verfehlte Kommunikationspolitik des Kraftwerkbetreibers hinterlässt einen faden Beigeschmack. Eine gewisse Genugtuung bereitet mir allerdings die Tatsache, dass ein überbezahlter Atommanager, dessen Demokratieverständnis noch nicht in diesem Jahrtausend angekommen ist, seinen Hut nehmen musste.

Nachtrag (Juli 2011): Als Konsequenz aus der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurde ein dramatischer Wechsel der deutschen Atompolitik vollzogen. Am 6. Juni 2011 beschloss das Merkelkabinett das Ende für acht Kernkraftwerke und einen stufenweisen Atomausstieg bis zum Jahr 2022. Diese Entscheidung (letztlich nur eine Rücknahme der Laufzeitverlängerung von 2010) ist konsequent, aber erstaunlich für eine konservative Regierung, die üblicherweise Logik und Vernunft den wirtschaftlichen Interessen unterordnet.

Nachtrag (Mai 2014): Die Frechheit der deutschen Kraftwerkbetreiber (E.on, EnBW, Vattenfall und RWE) hat ihren Höhepunkt erreicht! Die Energiekonzerne stellen sich tatsächlich vor, dass die Ausgaben für die Abwicklung ihrer Atommeiler von der Allgemeinheit übernommen werden. Obwohl die Unternehmen schon seit Jahrzehnten wussten, dass die Kosten irgendwann einmal anfallen werden, haben sie lediglich 35,8 Milliarden Euro Rückstellungen gebildet. Diese Summe deckt nicht einmal ansatzweise die Kosten für den Abbruch der Atomanlagen, die Zwischen- und Endlagerung der verstrahlten Abfälle und das Risiko eines Unfalls während der Arbeiten.

Das Ausmaß dieser Frechheit wird einem bewusst, wenn man realisiert, wie viel Geld die Kraftwerke den Unternehmen im Laufe der Jahre eingebracht haben. Alleine die realen staatlichen Fördermittel werden von Greenpeace mit 204 Milliarden Euro beziffert. Und der jährliche Profit aller aktiven Kernkraftwerke zusammen liegt bei etwa 5,5 Milliarden Euro. Offenbar gilt hier wieder die Grundregel des deregulierten Kapitalismus: Die Gewinne werden privatisiert, die Verluste sozialisiert.

Der Thematik entsprechend beginnt dieser Multi beim Kernkraftwerk Krümmel, das seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1983 häufiger Schlagzeilen gemacht hat. So wurden der Reaktor wie auch das benachbarte Helmholtz-Zentrum Geesthacht als mögliche Ursachen für die ungewöhnliche Häufung von Leukämieerkrankungen bei Kindern in der weiteren Umgebung in Betracht gezogen. Ein ganz ähnliches Phänomen ist übrigens im Umkreis der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield registriert worden. Von den zuständigen Stellen wird jedoch vehement bestritten, dass überhaupt ein Zusammenhang zwischen der Leukämiehäufung und den kerntechnischen Anlagen in Geesthacht bestehen könne. Allerdings sind außerhalb des Kernkraftwerkgeländes Materialien gefunden worden, die nur aus kerntechnischen Anlagen stammen können. Ein unabhängiges Expertenteam hält sogar einen Unfall in einer frühen Betriebsphase des Kernkraftwerkes oder im GKSS-Forschungszentrum (Vorläufer des Helmholtz-Zentrums) für möglich. Die beteiligten Wissenschaftler (die ich zum Teil persönlich kenne) sprechen von einer Behinderung ihrer Untersuchungen durch behördliche Stellen und sehen sich in ihrer Befürchtung bestärkt, dass ein öffentlich nicht bekannt gewordener Unfall vertuscht werden soll.

Die erste Station des Multis findest du in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerkes. Die Folgestationen sind etwas weiter entfernt und jeweils mit dem Auto erreichbar (alternativ ist natürlich auch ein Spaziergang von ca. 8 km Gesamtlänge hin und zurück möglich). Du wirst schließlich zu einem Lost Place geführt, wo du endlich ein "richtiger" Geocacher sein darfst. Das Areal ist gar nicht weit von einer viel befahrenen Straße entfernt und dennoch bist du plötzlich in einer anderen Welt. Die Menschen aus der Umgebung meiden diese Ruinen, da dort in den achtziger Jahren ein Kind auf mysteriöse Weise verschwunden und nie wieder aufgetaucht ist. Man weiß zwar nicht, was dort passiert ist, aber von Zeit zu Zeit wird über seltsame Kreaturen berichtet, die dort ihr Unwesen treiben sollen. Es ist auch unbekannt, ob diese Phänomene mit dem Kernkraftwerk in Verbindung stehen, aber sei vorsichtig und rechne jederzeit mit dem Schlimmsten.

Der Multi besteht aus 7 Zwischenstationen und dem Final. Zur Suche des Caches solltest du ab Station 4 neben schmutzunempfindlicher Kleidung, festem Schuhwerk und Handschuhen auch eine Taschenlampe dabei haben. In den Sommermonaten würde zwar eine Machete sehr hilfreich sein, aber ich möchte dich dennoch bitten, die Umgebung so zu belassen, wie du sie vorgefunden hast. In der Erstausstattung enthält der Cache neben den üblichen Tauschutensilien (fossile Haifischzähne, Drusen etc.) auch eine Erstfinderurkunde, die FTF-Geocoin von Skyva sowie weitere Geocoins (bitte nur eine Coin pro Geocacher entnehmen). Viel Spaß bei der Suche!

Anmerkung: Den Logeinträgen entnehme ich, dass nicht jeder Geocacher mit der Positionierung der Stationen und insbesondere den großen Abständen zufrieden ist. Daher betone ich an dieser Stelle die eigentlich selbstverständliche Tatsache, dass man den Cache auch ignorieren kann. Der themenbezogene Aufbau und die Struktur dieses Multis ist von mir bewusst gewählt worden und nicht das Resultat eines zufälligen PETling-Abwurfs. Und wer Geschichten erzählt bekommen will, der sollte lieber auf RTL oder Pro 7 zurückgreifen.

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